Treffpunkt
Bei Krisen und Naturkatastrophen: Hinterthurgauer Gemeinden suchen Verantwortliche für ihre Notfalltreffpunkte

Bei einem Grossereignis wie Stromausfall, schwere Überschwemmungen oder Ausfall der Trinkwasserversorgung werden im Bedarfsfall in den Gemeinden Notfalltreffpunkte (NTP) errichtet. Die Standorte sind heute schon mit Tafeln markiert. Jetzt suchen die Gemeinden Freiwillige, die im Katastrophenfall intervenieren.

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Stefan Blum, Stabschef RFS, bedankte sich mit einer Videobotschaft bei den Kurseilnehmenden.

Stefan Blum, Stabschef RFS, bedankte sich mit einer Videobotschaft bei den Kurseilnehmenden.

Bild: Peter Mesmer

Zum dritten Mal führte vergangene Woche der Regionale Führungsstab Hinterthurgau (RFS HTG) eine Schulung für Einrichtung und Betrieb von Notfalltreffpunkten ein. Teilgenommen haben diesmal Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Tobel-Tägerschen, Münchwilen und Fischingen.

Um bei Krisen und Naturkatastrophen die Bevölkerung bestmöglich zu schützen, hat der Kanton Thurgau in Zusammenarbeit mit den sechs Regionalen Führungsstäben und den Politischen Gemeinden in den vergangenen zwei Jahren flächendeckend Notfalltreffpunkte eingeführt. So auch im Hinterthurgau. Hier befindet sich aktuell in jeder Politischen Gemeinde an zentraler, gut erreichbarer Lage mindestens ein Notfalltreffpunkt. Die Notfalltreffpunkte sind mit Signaltafeln markiert.

Das orange-blaue Logo ist gesamtschweizerisch einheitlich. Die Notfalltreffpunkte (NTP) werden erst in Betrieb genommen, wenn alle anderen Kommunikationskanäle nicht mehr funktionieren. Die Bevölkerung erfährt im Ereignisfall über Sirenensignale und das Fernsehen und Radio sowie die Alertswiss App, wenn sie einen NTP aufsuchen kann oder soll.

Auf der Internetseite www.notfalltreffpunkt.ch sind die Standorte aufgeschaltet. An den NTP gelangt man an verlässliche Informationen und erhält Unterstützung, dabei dienen sie auch als Sammelplätze bei Evakuierungen.

Theoretisches und praktisches Wissen

Der Schulungsnachmittag fand am Standort der Zivilschutzorganisation (ZSO) Hinterthurgau im Lenzbühl in Gloten statt. Stefan Blum, seit Frühjahr Stabschef beim RFS, konnte aus beruflichen Gründen nicht vor Ort sein. Er liess es sich aber nicht nehmen, die Teilnehmenden mittels Videozuschaltung persönlich zu begrüssen. Danach bot Daniel Häberli, Bataillonskommandant Zivilschutz, eine theoretische Einführung ins Thema «Organisation, Einrichtung und Betrieb von Notfalltreffpunkten».

Für den praktischen zweiten Teil, mit der Materialvorstellung und -handhabung sowie dem Einrichten eines Notfalltreffpunktes, war Roland Aeby, Leiter des Fachstabs NTP beim RFS HTG zuständig. In den praxisorientierten Schulungen ging es darum, Zusammenhänge aufzuzeigen und Grundwissen zu vermitteln.

Dringlichstes Problem und grösste Herausforderung der Gemeinden sei es aktuell, Freiwillige zu rekrutieren, die sich für die NTP interessieren und diese im Katastrophenfall organisieren und in Zusammenarbeit mit der ZSO und dem RFS betreiben. Interessierte, die einen Schulungsgrundkurs besuchen möchten, dürfen sich bei ihrer Wohngemeinde melden. (red)