Zehntausende Hip-Hop-Fans haben während der letzten Tage sich selbst, ihre Stars und das Leben am Open Air Frauenfeld gefeiert. In diesem Ticker finden Sie alles Nennenswerte, was zwischen Mittwoch und Sonntag auf dem Festivalgelände vor sich gegangen ist.
Das Open Air Frauenfeld 2023 ist Geschichte. Nachdem die Besucherinnen und Besucher die Grosse Allmend verlassen haben, bleiben die Abfallberge zurück. Die seit Sonntagnacht laufenden Aufräumarbeiten dauern rund zwei Wochen. Zudem bilanzieren der Veranstalter, die Kantonspolizei, die Armee und die Stadt, was vom diesjährigen Grossanlass zurückbleibt.
Dem Ticker-Team dieser Zeitung bleibt nur der Dank. Untenstehend gibt's alles Nennenswerte, was sich zwischen Mittwochmorgen und Sonntagnachmittag auf der Grossen Allmend abgespielt hat.
Ein Festivalbesucher hat am Samstagnachmittag auf dem Gelände des OAF für ein waghalsiges Manöver gesorgt. Der Mann betritt beim Konzert von Ski Mask The Slump God von der Bühne und will eine Stage-Dive machen. Das Problem: Die Besucherinnen und Besucher in der Menge halten den springwütigen Fan nicht auf. Das zeigen Videos auf der Plattform TikTok. Deshalb knallt der Fan mit voller Wucht auf den Boden, wie «20 Minuten» berichtet. (sko)
Seit Sonntagvormittag ist das Open Air Frauenfeld 2023 offiziell Geschichte. Während die Veranstalter und die Polizei das vergangene Festival bilanzieren, befinden sich die zehntausenden Besucherinnen und Besucher auf dem Nachhauseweg. Auf der Grossen Allmend findet also der grosse Exodus statt. Viele Festivalgänger reisen mit Sack und Pack wieder ab, wie Augenscheine auf dem Gelände, aber auch am Bahnhof Frauenfeld zeigen.
Unvermeidbar allerdings ist liegengebliebener Abfall. Auf dem Camping türmen sich an den installierten Stellen die Abfallberge. Auf der Wiese liegt viel Abfall herum, zurückgelassen haben Besucherinnen und Besucher aber auch ganze Zelte. (red)
Das Open Air Frauenfeld ist aus Sicht der Kantonspolizei Thurgau verhältnismässig ruhig und mehrheitlich friedlich verlaufen. Wie sie am Sonntagmittag schreibt, kam es trotz zahlreicher Meldungen bis auf den Vorfall vom Freitagmorgen zu keinen gravierenden Zwischenfällen. Ein Besucher musste mit einer Stichverletzung ins Spital gebracht werden. Der 22-Jährige gab an, dass es zwischen Mitternacht und 1 Uhr im Bereich der Essensstände auf dem Gelände zu einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem Unbekannten gekommen sei. Als er wegging, sei er von hinten mit einem Messer verletzt worden.
Ein Einschreiten der Polizei mit ihren Patrouillen auf dem Gelände sei nur vereinzelt notwendig gewesen, wobei mehrere Besucher vom Gelände weggewiesen werden mussten. Wie in den vergangenen Jahren wurden viele Diebstähle gemeldet, weil Wertgegenstände aus Zelten oder Mobiltelefone entwendet wurden. «Teilweise wurde den Besucherinnen und Besuchern im Festgelände Schmuck vom Hals gerissen», schreibt die Kantonspolizei Thurgau. Während des Festivals wurden rund ein Dutzend unbewilligte Drohnenflüge registriert. Wie bereits im Vorjahr wurden mehrere Piloten bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.
Rund 1800 Konsultationen seien durch die Sanität registriert worden, wovon es sich bei 1000 Behandlungen um Bagatellen handelte. In drei Fällen verfügten die Ärzte eine Spitaleinweisung zur Weiterbehandlung. Die Feuerwehr Frauenfeld war ebenfalls am Festival im Einsatz. Sie musste in einem Fall ausrücken, als ein Zelt brannte. Bei der An- und Abreise der Besucherinnen und Besucher kam es auf den Strassen in der Region Frauenfeld zu keinen nennenswerten Verkehrsbehinderungen, schreibt die Polizei. Die Parkplätze auf der Allmend waren mit mehreren tausend Fahrzeugen belegt. (kapo/sko)
Zwischen 43'000 und 46'000 täglichen Besucherinnen und Besucher zwischen Donnerstag und Samstag lassen die Veranstalter des Open Air Frauenfeld (OAF) auf ein erfolgreiches Festival zurückblicken. Gesamthaft wurden 160'000 Tagestickets verkauft. In einem am Sonntagmorgen verschickten Communiqué heisst es: «Das OAF 2023 zieht eine erfreuliche und positive Schlussbilanz.»
Insgesamt traten zwischen Mittwoch- und Samstagabend über 90 Acts auf den vier Bühnen der Grossen Allmend auf. «Mit der breit gefächerten Campingarea, einem Deluxe-Party-Line Up und den besten internationalen und nationalen Liveacts aus der Welt von Urban Music, Hip-Hop, Rap, Trap und Drill bot das OAF auch dieses Jahr wieder ein erfolgreiches Gesamterlebnis, welches unter anderem von über 100 nationalen und internationalen Influencern über ihre Social-Media-Kanäle an über 250 Millionen Kontakte gestreut wurde», schreiben die Veranstalter.
Am Sonntagmorgen hat das Festival für dieses Jahr offiziell sein Ende genommen, womit sich die campierenden Besuchenden auf den Nachhauseweg machen. Der Abbau der Bühnen habe bereits in der Nacht begonnen und werde voraussichtlich in rund zwei Wochen abgeschlossen sein, schreiben die Veranstalter. (red/sko)
Das OAF ist fast vorbei. Homixide Gang und Stormzy sind am heutigen Samstagabend noch die beiden letzten Acts auf den Hauptbühnen. Wir bedanken uns fürs Mitlesen und wünschen Ihnen einen schönen Sommerabend in Frauenfeld, am Züri-Fäscht oder wo auch immer Sie sich gerade befinden.
Für all jene, die nach dem OAF noch nicht genug Festival-Feeling haben, gibt es eine grosse Auswahl an weiteren Festivals. Beispielsweise das Gurtenfestival ab dem 12. Juli, die Streetparade in Zürich am 12. August oder das Open Air Gampel ab dem 17. August. Von den Machern des OAF gibt es am 20. und 21. Oktober das Big Air Chur. Das Festival wartet mit den weltbesten Skifahrerinnen und -fahrern sowie den besten Snowboarderinnen und -boardern auf. Auch Nina Chuba tritt nach dem OAF am Big Air Chur auf sowie Scooter oder G-Eazy. (fra/jab)
Die TZ-Redaktorinnen und -Redaktoren sind über die OAF-Tage immer wieder Zeugen lustiger Aussagen geworden. Oft in Zusammenhang mit amüsanten Beobachtungen. Eine kleine Zusammenstellung:
«Mer bruched eifach TikTok-Fame.»
Die Zukunftsträume einer Gruppe männlicher OAF-Besucher.
«Ich bin die schönsti Frau vom Open Air.»
Eine Besucherin des OAF hat am letzten Festivaltag wohl schon alles gesehen.
«Hey, was isch dini Lieblingsfigur vo ‹Toy Story›?»
Die brennendste Frage eines OAF-Gastes an den TZ-Redaktor.
«Nei, de Cyrill mues ezte go seiche.»
Eine fünfköpfige Gruppe junger Männer im Disput, ob es erst Burger und Bier gibt oder eine Pinkelpause.
«Ez muess i hei goh, mues unbedingt no wösch mache!»
Ein OAF-Gast als Abbild des idealen Hausmannes.
«Date? Wenn du Vodka-Bull am Start hesch, goht das überall Alter!»
Flirten 2.0
«Isch chli z warm für mis Hirn»
TZ-Redaktorin am letzten OAF-Tag.
Trotz Ermässigung von Zugbilletts für die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln reist mehr als die Hälfte der 50‘000 Besuchenden individuell mit dem Auto ans OAF. Deshalb reiht sich westlich des Festivalgeländes Fahrzeug an Fahrzeug. Viele der Besuchenden schlafen auch in ihren Autos respektive ihren Wohnwagen. (sko)
Im vergangenen Jahr hat die Kantonspolizei Thurgau rund ein Dutzend unbewilligter Drohnenflüge registriert. Dieses Jahr können aufmerksame OAF-Gäste auch eine Drohne sehen. Wie es von Julia Suter, Medienverantwortliche des OAF heisst, gibt es eine bewilligte Festival-Dohne. «Sie fliegt aber nicht über die Menschenmenge, sondern filmt nur von ausserhalb.»
Suter stellt klar: Es gilt striktes Drohnenverbot am OAF 2023. «Die Kantonspolizei Thurgau überwacht das Einhalten dieser Regelung.» Weitere verbotene Gegenstände sind auf der Liste der verbotenen Gegenstände auf der Webseite aufgeführt. (fra/jab)