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Gemeindepräsident Kurt Baumann und Schulkommissionspräsident Urs Schrepfer sind zufrieden mit dem Sirnacher Rechnungsabschluss. Denn dieser weist anstelle des budgetierten Defizits einen Gewinn von über vier Millionen Franken aus.
«Alles hat irgendwann ein Ende», meinte der Sirnacher Gemeindepräsident Kurt Baumann am Dienstagnachmittag. Neben ihm, im Sitzungszimmer der Gemeinde, sitzt Urs Schrepfer, Präsident der Schulkommission. Mit einem leichten Lächeln ergänzt er: «Und zu zweit sind wir auch.»
Die beiden langjährigen Amtsträger, Baumann seit 24 Jahren und Schrepfer seit 14 Jahren, führen durch ihre letzte Pressekonferenz über einen Sirnacher Rechnungsabschluss. Und dieser ist, gemäss Baumann, höchst erfreulich. So merkt der Gemeindepräsident an, dass obwohl im vergangenen Jahr die Steuern um fünf Prozentpunkte gesenkt werden konnten, ein Ertragsüberschuss von 4,03 Millionen Franken resultiert. Budgetiert war ein Minus von 925'100 Franken. Der Gemeindepräsident merkt an: «Natürlich könnte jetzt die Frage aufkommen, ob die Gemeinde schlecht budgetiert. Aber dem ist nicht so.»
Ein Blick zurück zeigt, die Gemeinde budgetierte in den vergangenen Jahren generell schlechter. Dies sei gemäss Baumann jedoch nur eine Vorsichtsmassnahme. «Es ist besser, das Budget vorsichtig zu planen, es ist immer unklar, welche Sondereffekte auf die Gemeinde zukommen könnten.»
Einen solchen Sondereffekt hatte die Gemeinde in diesem Jahr. Doch dieser war zu Gunsten der Gemeinde. So konnten bei den Grundstückgewinnsteuern 2,28 Millionen Franken mehr eingenommen werden als ursprünglich budgetiert. «Das ist ziemlich sicher einmalig», merkt der Gemeindepräsident an und ergänzt, dass das Ergebnis auch ohne die hohe Zahl der Grundstückgewinnsteuern gut ausgefallen wäre.
Weiter betont Baumann, dass die Einkommenssteuern der natürlichen Personen sowie die Steuern der juristischen Personen auch um einiges besser ausgefallen seien als ursprünglich budgetiert.
Im Bereich der Bildung merkt Urs Schrepfer an, dass man ziemlich genau eine Punktlandung gemacht habe. Dies, obwohl es oft schwierig sei, genau vorauszuplanen. Beispielsweise zeige sich das bei der Frage, wie viele Schulklassen das neue Schuljahr mit sich bringe oder wie viele Schülerinnen und Schüler die Tagesbetreuung besuchen. So ergibt sich ein Nettoaufwand von 15'752'481 Franken.
Der Selbstfinanzierungsgrad der Gemeinde liegt bei rund 240 Prozent. Die Nettoschuld der Gemeinde bei -1592. Baumann sieht das als ideal für anstehende Investitionen. Denn als guter Richtwert gilt ein Nettovermögen von 0-2000.
An der Gemeindeversammlung vom Dienstag, 30. Mai, können die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde dem Ertragsüberschuss der Rechnung 2022 zustimmen. Dabei möchte die Gemeinde unter anderem eine zusätzliche Einlage in den Erneuerungsfonds Baufolgekosten der Schulliegenschaften sprechen.
Zum anderen soll ein Betrag für die Sanierung des Gemeindezentrums Dreitannen verwendet werden. Weiter sollen zusätzliche Abschreibungen auf den Werkhof, das Hallenbad, das Energiewerk sowie das Schulhaus Silberweide erfolgen. Als Bilanzüberschuss würden somit 59'881.23 Franken übrig bleiben.
Ein weiteres Traktandum ist am 30. Mai auch die Totalrevision des Abfallreglements. Das aktuelle Reglement ist seit 1995 in Kraft und soll gemäss dem Musterreglement des Kantons Thurgau überarbeitet werden. Wenn das neue Reglement an der Gemeindeversammlung angenommen wird und die Genehmigung durch das Departement Bau und Umwelt erhält, wird es am 1. Januar 2024 in Kraft gesetzt.