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Frauenfeld & Hinterthurgau
Murgspritzer: Nach dem Bechtelis ist vor der Fasnacht. Dieses Jahr mit einer unheiligen Allianz zwischen Getränkehändler René Hahn und Stadtrat Andreas Elliker, findet TZ-Redaktor Mathias Frei. Hoffentlich gibt das keine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses.
Kennsch? Placebokater? Wenn man sich wünschte, dass man in der Bechtelisnacht komplett durekeit wäre. Wenn man sich wünschte, dass man in irgendeiner Bar – oder war es ein Festzelt? – bis morgens um 7 Uhr irgendwas gemacht hätte, an das man sich spätestens im nüchternen Zustand nicht mehr erinnern wollte. Und Stapi Stokholm wäre auch in diesem Festzelt (?) gewesen, verkleidet als «Miteinander Frauenfeld gestalten – MFG». Wenn man sich wünschte, der Absacker am Schluss (haha, am Schluss!) wäre ein Putzchübeli voll Sangria von rassigem Holderberger gewesen. Und Regierungsrat Martin, verkleidet als Impfschiff bei sehr schwerem Wellengang, hätte mit Trinkalkohol gefüllte Hirslanden-Spritzen verteilt. In eben diesem Festzelt (?), das einen entfernt an den Grossen Bürgersaal erinnerte. Wenn man also diesen herbeigesehnten Dämmerzustand am Tag nach dem Bechtelis schon morgens um 7 Uhr überwunden hat, wie sich nicht einmal der Kapitalismus überwinden lässt, denkt man sich, schlimmer kann es jetzt also nicht mehr kommen.
Denkste. Es kann. Jetzt gehen die Bürgergesellschaften schon miteinander ins Bett. Gemäss der Studie eines kalifornischen Psychologen sollte man 36 Stunden miteinander verbracht haben, bevor es zu Geschlechtsverkehr kommt. Also nicht 36 Stunden am Stück, sondern im Zeitraum von zwei bis drei Wochen. Ob es bei René Hahn, Obmann der Erchingergesellschaft, und Stadtrat Andreas Elliker, einem eingefleischten Kurzdorfer Konstabler, mit dem Timing hinhaut, sei dahin gestellt. Auf jeden Fall treten sie an der Fasnachtsunterhaltung – live zu sehen auf LeuTV – am Valentinstag zusammen auf. Da kann einem Übles schwanen. Hoffentlich kommt es nicht zur Erregung öffentlichen Ärgernisses.