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An der Gemeindeversammlung von politisch Eschlikon ging es ruhig zu und her. Der Höhepunkt gipfelte in der Verabschiedung von Gemeinderat Werner Ziegler und von zwei langjährigen Mitgliedern des Wahlbüros. Die wenigen traktandierten Geschäfte fanden einstimmige Genehmigung.
An der vergangenen Budgetgemeindeversammlung bezogen viele Mitglieder der turnenden Riegen Stellung und brachten ihre Anliegen, in Form von Krediten für Turnhallen und Sportplätze, klar durch. Verwunderlich jedoch, dass von diesen an der Rechnungsgemeindeversammlung am Dienstagabend kaum einer wieder teilgenommen hat.
Stattdessen platzierten sich dieses Mal einige Mitglieder des hiesigen Fussballclubs in der Aula des Schulhauses Mettlen. Immerhin war an dieser Stelle von einer Million Franken die Rede, die vom Ertragsüberschuss in die Vorfinanzierung der Sanierung des Fussballplatzes vorgesehen ist. Ohne Gegenstimme wurde das genehmigt. Ob man bei der nächsten Versammlung auch diese Herrschaften wieder vergebens im Souverän sucht?
Es kann davon ausgegangen werden. Eigentlich schade, dass sich die jungen Stimmberechtigten nur dann blicken lassen, wenn es um «ihre» Vereinsanliegen geht. Nur schon die detaillierte Versammlungsvorbereitung seitens Gemeindebehörde und Gemeindeverwaltung hätte ein grösseres Aufkommen zu den jeweiligen Versammlungen verdient. So waren es am Dienstag lediglich 74 von 3360 Stimmberechtigten, die in den Genuss einer kurzweiligen, knapp einstündigen Angelegenheit gekommen sind.
Know-how gepaart mit Ausdauer und einer Objektivität, die ihresgleichen sucht, werden dem Eschliker Gemeinderat in Zukunft fehlen, «und das jetzt mit Bestimmtheit für immer», wie es Werner Ziegler bestätigt. Ziegler – ein Eschliker Polit-Urgestein – amtete ein erstes Mal von 1999 bis 2011 im Gemeinderat. 2019 wurde er vom Stimmvolk erneut in die Behörde gewählt und hat, laut Gemeindepräsident Bernhard Braun, wieder vier Jahre lang viel dazu beigetragen, dass sich die Infrastruktur in der Gemeinde Eschlikon merklich verbessert hat. «Seinen scharfen Blick mit seinen zuckenden Augenbrauen werden wir vermissen», sagte Bernhard Braun schmunzelnd. Aus dem Wahlbüro wurden derweil die langjährigen Mitglieder Sepp Bumbacher (seit 1991) und Beatrix Frei (seit 2007) verabschiedet.
Das Haupttraktandum des Abends, die Jahresrechnung 2022, wurde durch die Versammlung einstimmig genehmigt. Sie weist Aufwände von 17,182 Millionen Franken und Erträge von 19,785 Millionen Franken sowie Nettoinvestitionen von 2,220 Millionen Franken aus. Der Ertragsüberschuss von 2,6 Millionen Franken fliesst, bis auf die besagte Million für die Vorfinanzierung der Sanierung des Fussballplatzes, in das Eigenkapital.