Parlamentarischer Vorstoss
Drei links-grüne Stadtparlamentarier fürchten, dass die Frauenfelder Altstadt dem Autoverkehr zum Opfer fällt

Michael Pöll, Roman Fischer (beide Grüne) und Anita Bernhard (CH) haben eine Einfache Anfrage zur Verkehrssituation in der Begegnungszone in der Altstadt und an der Grabenstrasse eingereicht.

Mathias Frei
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An einem Samstag in der Begegnungszone in der Frauenfelder Altstadt.

An einem Samstag in der Begegnungszone in der Frauenfelder Altstadt.

Bild: Nik Roth

«Die Begegnungszone in der Altstadt ist eine Erfolgsgeschichte.» Dieser Meinung sind die Gemeinderäte Michael Pöll, Roman Fischer (beide Grüne) und die Gemeinderätin Anita Bernhard (CH). Seit rund fünf Jahren gilt eine Zufahrtsbeschränkung an Wochentagen und ein Zufahrtsverbot an den Wochenenden.

«Insbesondere der Samstag veränderte sich in der verkehrsfreien Zürcherstrasse positiv. Die Menschen kommen gerne in die Frauenfelder Altstadt, nehmen sich Zeit für das Einkaufen und Verweilen.»
Anita Bernhard, Gemeinderätin CH.

Anita Bernhard, Gemeinderätin CH.

Bild: PD

So heisst es in einer Einfachen Anfrage der drei links-grünen Stadtparlamentarier mit dem Titel «Will der Stadtrat die Altstadt dem Autoverkehr opfern?». Diese sehr positive Wahrnehmung stehe jedoch im Widerspruch zum stadträtlichen Umgang mit dem motorisierten Autoverkehr in der Altstadt und speziell in der Begegnungszone. Sie hätten die starke Hoffnung, dass sich die Frage im Titel ihres Vorstosses als rein rhetorische Frage erweist, schreibt das Trio.

Drei Negativbeispiele zwischen Grabenstrasse und Altstadt

Michael Pöll, Gemeinderat Grüne.

Michael Pöll, Gemeinderat Grüne.

Bild: PD

Um ihre Befürchtungen zu unterstreichen, präsentiert die Einfache Anfrage drei Negativbeispiele, wie der Autoverkehr die Altstadt ohne aktives Verhindern des Stadtrats vereinnahmt. Zum einen sei auf der Grabenstrasse zwischen Postkreisel und Himalaja ein Fahrverbot mit Zufahrtsberechtigung versprochen respektive ein Nachtfahrverbot geprüft, aber beide Massnahmen nicht umgesetzt worden. Zum anderen werde das Zufahrtsverbot für die Begegnungszone am Samstag nur als unverbindliche Empfehlung betrachtet. Es gebe immer wieder Autos, die auch in dieser Zeit auf der Zürcherstrasse in der Altstadt unterwegs seien. Und als drittes Negativbeispiel wird die Verkehrsumleitung durch die Altstadt kürzlich beim Frühjahrsmarkt aufgeführt.

Roman Fischer, Gemeinderat Grüne.

Roman Fischer, Gemeinderat Grüne.

Bild: PD

Im Vorstoss stellen die drei Politiker deshalb verschiedene Fragen, etwa zum ursprünglich geplanten, aber nicht umgesetzten Verkehrsregime an der Grabenstrasse oder zur Durchsetzung des Samstag-Fahrverbots in der Begegnungszone, mit Hilfe der Kantonspolizei oder auch mittels Poller an der Einfahrt bei der katholischen Stadtkirche. Weiter interessiert es Bernhard, Pöll und Fischer, wer bei der Stadt für temporäre Verkehrsumleitungen verantwortlich ist und ob es für wiederkehrende Anlässe wie den Frühjahrsmarkt ein schlüssiges Signalisationskonzept gibt, «das die Anliegen aller Verkehrsteilnehmenden berücksichtigt und auch unerwünschte Nebeneffekte durch Navigationssysteme einbezieht».