Neue Betreiber übernehmen die beliebte Frauenfelder Arco's-Bar und wollen mit ihren Ideen die Coronakrise vergessen machen

Arrivederci da, Umkrempelei dort: Ab April übernehmen neue Betreiber Arco’s-Bar in der Frauenfelder Vorstadt. Die Coronakrise stellt deren Pläne aber vorerst komplett auf den Kopf.

Samuel Koch
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Claudio und Natalie Arcorace, die langjährigen Betreiber der Arco’s-Bar und selbst ernannten Lieblingsgeschwister.

Claudio und Natalie Arcorace, die langjährigen Betreiber der Arco’s-Bar und selbst ernannten Lieblingsgeschwister.

(Bild: PD)

Beinahe unbemerkt ist der Verkauf der Arco’s-Bar über die Bühne gegangen. Denn seit der Bund vor kurzem die ausserordentliche Lage verkündet hat, ist das Licht in der beliebten Bar an der Zürcherstrasse 192 in der Frauenfelder Vorstadt ohnehin aus. Als die Coronaviren erst im fernen Asien für Aufsehen sorgten, war für Claudio und Natalie Arcorace bereits klar, dass sie das «Arco’s» in neue Hände übergeben wollen.

«Höre auf, wenn es am schönsten ist. Und hinterlasse einen positiven und bleibenden Eindruck», schreiben die beiden in ihrem Abschiedsbrief in den sozialen Medien.

Natalie Arcorace hat das Zepter des «Arco’s» im Januar 2019 übernommen, als ihr Bruder sich schon dem neuen «Oldway-Steakhouse» am Altweg widmete. Claudio Arcorace sagt:

«Wir haben uns weiterentwickelt und sind auch älter geworden.»

Nach elf Jahren sei nun die Zeit gekommen, die Bar aufzugeben und Arrivederci zu sagen. «Es gab fantastische Abende, legendäre Partys, einzigartige Erlebnisse und viel, viel Liebe im ‹Arco’s›», schreiben Claudio und Natalie Arcorace in ihrem Abschied. Letztere gleist derzeit ein neues Projekt auf, möchte aber noch nichts verraten – auch wegen der grossen Unsicherheit rund um die Coronakrise.

Raucher nach Eröffnung weiterhin willkommen

Stark betroffen von den aktuellen Wirrungen sind auch die neuen Betreiber des «Arco’s», Rebekka und Flavio Schmid. «Wir müssen jetzt alles umkrempeln», sagt Familienvater Flavio Schmid, der lange als Klubmanager in der Zürcher Szene tätig war, sich dank seiner Eltern als Gastrokind bezeichnet und in der Gastronomie viel Erfahrung mitbringt. Er sagt: «Wir müssen realistisch sein, sind aber trotz all den Unsicherheiten zuversichtlich.» Ursprünglich geplant haben die Schmids, das «Arco’s» ab 1.April neu zu eröffnen. Zum Konzept sagt Flavio Schmid:

Die neuen Betreiber der Arco's-Bar: Flavio und Rebekka Schmid.

Die neuen Betreiber der Arco's-Bar: Flavio und Rebekka Schmid.

(Bild: PD)
«Wir wollten die ersten Monate einfach hinein stehen, die Vibes spüren und die Leute sowie ihre Bedürfnisse kennenlernen.»

In den Sommerferien dann hätte das Konzept justiert werden sollen. Jetzt stellen die Schmids die Pläne auf den Kopf, bevor die Türen öffnen. Sie wollen die Zwangspause nutzen, um dem «Arco’s» schon vor der Eröffnung ein Facelifting zu verpassen. «Die Arco’s-Bar wird mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Raucherlokal bleiben», sagt Schmid.

Hingegen neu wollen die Betreiber die Eistheke nach draussen zügeln. Das ist aber vorerst Zukunftsmusik. «Jetzt halten wir die Fixkosten so tief wie möglich und hoffen, dass wir bald starten dürfen», sagt er.

Bar erhält erst später einen neuen Namen

Den langfristig ausgelegten Mietvertrag mit der Liegenschaftseigentümerin, der Pensionskasse Thurgau, haben die Schmids von den Vorgängern übernommen. «Wir haben die Bar zum Schlüsselgeld gekauft und das Inventar übernommen», sagt Schmid, ohne auf die Höhe der Investitionen eingehen zu wollen.

Mit seiner Frau Rebekka, einer gelernten Dekorationsgestalterin mit langjähriger Erfahrung hinter der Bar, bildet er nicht nur privat, sondern auch geschäftlich ein eingespieltes Team. «Und der Kundschaft wollen wir etwas Neues bieten, dass sie unsere Location mit einem Lachen wieder verlässt», sagt Schmid zum Hauptziel der neuen Firma «Schmid’s Caffè», deren Gründung Anfang Jahr im Amtsblatt publiziert worden ist.

Mit diesem Namen taufen die Schmids das «Arco’s» jedoch nicht neu. Vorerst soll es seinen Namen behalten. Dazu sagt Flavio Schmid: «Den neuen Namen verraten wir noch nicht.»