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Es kam, wie es kommen musste: Die Restaurants müssen ihre Türen bis mindestens Ende Februar geschlossen halten. Das Münchwiler «Lime» versucht sich in Schadensminimierung mit Kreativität.
Viele Restaurants bieten zurzeit einen Take-away-Service an, einige erfolgreich, andere eher weniger. Im Münchwiler «Lime» setzt man indes auf «Berner Bricelets», also Bretzeli. Kein Einkommen und wenig bis gar keine Unterstützung von Gemeinde, Kanton und Staat - daraus resultieren wird wohl für viele eine endgültige Restaurantschliessung.
Dem sieht man auch im «Lime» entgegen. «Doch Aufgeben ist nicht unser Ding», sagt Manuela Ehrensperger. «Wir probieren, mit dem Verkauf von selbstgebackener Berner Bretzeli den Super-GAU zu verhindern. Ein ganz grosses Problem sehen wir darin, dass uns unser Vermieter mit den Pachtbeiträgen nicht entgegenkommt. Das heisst: gleichbleibende Ausgaben bei null Einkommen.»
Aktuell steht sie stundenlang in der Küche und backt Bretzeli. «Schon Dutzende Portionen à 200 Gramm haben wir verkauft, das freut uns natürlich. So können wir ein paar Franken eruieren, die wir in die weiterlaufende 100-Prozent-Miete des Lokals einsetzen.»
Die Idee zum Verkauf von Bretzeli hatte Manuela Ehrensperger selbst. «Doch alleine wäre es zu viel Arbeit, insbesondere auch, da wir auf die Wochenenden hin auch Knoblauchbrote und Zöpfe backen. Zum Glück hilft mir meine Mutter in der Backstube», sagt sie lachend.
Von Stammkunden und anderen gekauft
«Wir backen, bis wir umfallen», sagt Ehrensperger weiter und lässt dabei ihrer Dankbarkeit freien Lauf. «Viele von unseren Stammkunden haben schon Bretzeli gekauft oder bestellt. Auch einheimische Gewerbetreibende unterstützen uns. Das Creative Blumenatelier und das Atelier Aphrodite sind sogar bereit, unsere Bretzeli in ihren Läden zu verkaufen.»
Das Gebäck kann aber nach Terminierung auch vor Ort abgeholt werden, und im Notfall werden die Pakete auch verschickt. Manuela Ehrensperger und das ganze «Lime»-Team geben sich in dieser schwierigen Zeit kämpferisch. Sie sagt: «Wenn alles nichts mehr hilft, backen wir einfach weiter, bis wir umfallen. Darum schon jetzt ein grosses Dankeschön an alle, die uns in irgendeiner Art und Weise unterstützen.»