Kunst
Die eigene Farbe erkennen: Illustratorin und Autorin Andrina Strasser veröffentlicht ihr erstes Kinderbuch

Dem grauen Alltag oder Planeten entfliehen – das schaffen Andrina Strasser und ihr ausserirdischer Hauptcharakter in ihrem neuen Kinderbuch. Die Autorin mit Wurzeln in Münchwilen spricht über die Herausforderungen ihrer Leidenschaft.

Francesca Stemer
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Illustratorin und Autorin Andrina Strasser mit ihrem Kinderbuch «Mission Farbe: Eine magische Reise».

Illustratorin und Autorin Andrina Strasser mit ihrem Kinderbuch «Mission Farbe: Eine magische Reise».

Bild: zvg

Für Andrina Strasser ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Vor kurzem ist die erste Lieferung ihres Kinderbuches «Mission Farbe: Eine magische Reise» bei ihr eingetroffen. In dieses Buch hat die Illustratorin und Autorin zahlreiche Arbeitsstunden investiert. Das hat sie hobbymässig, nebst ihrem 100-Prozent-Job, durchgeführt. Für die 31-Jährige, mit Wurzeln in Münchwilen, war es eine herausfordernde Zeit. Wobei sie jedoch ihr eigenes Leben und das ihres Hauptcharakters Yanix farbiger machen konnte.

Denn Yanix ist ein Ausserirdischer, auf seinem Planeten leuchten er und seine Freunde in allen Farben, doch ihre Heimat ist grau. Das möchte er ändern und begibt sich auf ein Abenteuer durch das Universum. Die Idee zu dieser Geschichte begleitete Strasser schon länger, und sie kann viele Parallelen zu ihrem Alltag ziehen.

So beschäftigen sie die Einflüsse von den sozialen Medien. Vorgegebene Trends und Schönheitsideale, die wenig Platz für Einzigartigkeit und Entwicklung lassen. Und auch sie würde sich durch den stressigen Arbeitsalltag in Zürich ab und zu in einer grauen Welt wiederfinden.

Was wirklich glücklich macht

Strasser ist gelernte Konstrukteurin, hat Maschinenbau studiert und ist vom Universum und der Physik fasziniert. Heute arbeitet sie als Projektleiterin im IT-Bereich. In ihrer Freizeit hatte sie schon immer gerne Klavier gespielt, gelesen oder gezeichnet. Ihre Bilder sind dabei meistens in Schwarz-Weiss gehalten und zeichnen sich durch einen hyperrealistischen Stil aus. Davon wollte sich Strasser für ihr Kinderbuch-Projekt lösen.

Denn diese Zeichnungen sind bunt und weniger perfektionistisch. Nach einem Jobwechsel hatte Strasser rund einen Monat Zeit. Diese wollte sie nutzen, um ihren Traum in die Realität umzusetzen. So zeichnete sie im September vor rund zwei Jahren acht Entwürfe für ihr Buch. Dabei nutzte sie Acrylfarbe und verwendete A2-Papier. Eine Herausforderung, denn die Grösse des Papieres liess sich nur schwer einscannen.

Andrina Strasser blättert durch ihr Kinderbuch.

Andrina Strasser blättert durch ihr Kinderbuch.

Bild: zvg

Strasser beschloss daraufhin, ihr Projekt direkt auf dem iPad zu zeichnen. Das hatte sie zuvor noch nicht gemacht. «Ich musste mich erst an diese Art gewöhnen», erzählt die Künstlerin. Ebenfalls startete sie zu diesem Zeitpunkt mit ihrer neuen Arbeit. Für ihr Kinderbuch blieb diesbezüglich nur noch wenig Zeit. Doch für Strasser war klar, sie hatte keine Eile, ihr Buch zu schreiben. Sie meint: «Ich kann mich auch nicht zwingen, zu zeichnen oder zu schreiben. Wenn ich müde bin oder nicht in der Stimmung, wäre es nicht gut herausgekommen.»

Doch damit war die Arbeit nicht getan. Strasser entschied sich trotz Verlagsangebot selbst eine Druckerei zu finden und kümmerte sich anschliessend um die Vermarktung ihres Buches. Nun, rund zwei Jahre später, sei die Freude umso grösser, das fertige Buch in den Händen halten zu können. «Das ist wirklich ein sehr schönes Gefühl», sagt die Autorin.

Ebenfalls freue sie das positive Feedback, welches sie für ihr Projekt bis anhin erhalten habe. Genau das habe ihr auch aufgezeigt, dass dieses Kinderbuch nicht ihr letztes gewesen sei. Sie habe gemerkt, dass diese Aufgabe das sei, was sie wirklich glücklich mache.

Hinweis

Weitere Informationen zu Andrina Strassers Kinderbuch sind online aufgeschaltet.

Andrina Strasser zeigt ihr Kinderbuch.

Andrina Strasser zeigt ihr Kinderbuch.

Bild: zvg