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Kein Theater zu klein, um erfolgreich zu sein. Das trifft insbesondere dann zu, wenn das Sirnacher «Theater Jetzt» – für die zweite Festivität anlässlich seines 25-Jahr-Jubiläums – eine Aufführung inmitten seines Fundus’ plant.
Da, wo es aussieht wie in einem kleinen Lagerraum, läuft Oliver Kühn zur Höchstform auf. Improvisation ist die Stärke schlechthin des Theatermachers. Mit ihm auf der etwa zwei mal drei Meter grossen Bühne war am Freitag Nando Betschart, seines Zeichens Musiker.
Das «Theater Jetzt»-Publikum weiss, dass es sich bei Inszenierungen von Oliver Kühn stets um unangemeldete Überraschungspakete handelt. Dass es sich in diesem Mini-Theater – so klein war es aber mit rund 40 Zuschauer eigentlich gar nicht – selber um die Bestuhlung sorgen muss, gehört dazu. Nando Betschart und Oliver Kühn zeigen «Wenn’s nicht so recht läuft»; eine musikalisch angehauchte Lesung mit Texten von Peter Tertinegg, die von einem Männerleben handelt.
Es in nur rund 70 Minuten erzählt, Männer sind eben einfache Wesen – könnte man meinen. So kaufen Männer ihre Lotterielose nur mit System. Auf die Welt kommen, jemanden kennen lernen, jemanden verlieren, ein neues Auto kaufen, nur um dann wieder zu sterben? Mitnichten.
Wenn sich Ironie mit Charme, Witziges mit Tiefgründigem und Schauspiel mit Musik paart, dann handelt es sich um das Theater Jetzt. Seit 25 Jahren ein Garant für wunderbare Inszenierungen. Mal mit Kindern, mal mit Jugendlichen, später mit Laien und Profis gleichzeitig und manchmal. Manchmal auch nur Kühn allein; auf die nächsten 25 Jahre.