In Mammern gibt es weiblichen Gesangs-Nachwuchs en masse

Der Frauenchor Mammern feierte sein 10-Jahr-Jubiläum am Sonntagvormittag mit einer Premiere.

Margrith Pfister-Kübler
Drucken
Auf der Bühne der Mehrzweckhalle Mammern: vorne der Ad-hoc-Meitlichor, hinten der Frauenchor.

Auf der Bühne der Mehrzweckhalle Mammern: vorne der Ad-hoc-Meitlichor, hinten der Frauenchor.

(Bild: Margrith Pfister-Kübler)

«Corona-Virus – Achtung, Personen, welche sich in den letzten Tagen in Italien oder China aufgehalten haben, mögen sich bitte an der Kasse melden», ist am Sonntagvormittag an der Eingangstüre zur Mehrzweckhalle Mammern zu lesen. Es hat keine Meldungen gegeben. Die Halle ist «pumpevoll», selbst Stehplätze sind begehrt. Der Frauenchor Mammern feiert sein 10-Jahr-Jubiläum. Erstmals mit Meitlichor.

«Das war meine Idee.»

So strahlt Frauenchorpräsidentin Ruth Lang und heimst viele Komplimente ein. Mammern ist bekannt für seine Singfreude. Die Chormanne haben es vorgemacht mit einem Buebechor. Niemand beherrscht die Chorkunst mit Nachwuchsförderung so perfekt wie die Mammerner, dabei so leicht, strahlend und mit Humor.

«Nein, dem Männerchor wollen wir keine Konkurrenz machen.»

Das sagt Präsidentin Ruth Lang. «Zuerst haben wir nur zum Brunch eingeladen.» Dies sei ein typischer Frauenanlass, grosser Aufwand und wenig Ertrag; solche Sätze können die Frauenchörlerinnen nicht erschüttern.

Plakat am Eingang zur Mehrzweckhalle Mammern.

Plakat am Eingang zur Mehrzweckhalle Mammern.

(Bild: Margrith Pfister-Kübler)

Männerchor hält Frauen den Rücken frei

Im Gegenteil. Kulinarisch schwelgen dürfen alle Besucher bei einem an Qualität und Vielfalt nicht zu übertreffenden Brunch. Und auch hier funktioniert die Formel Männerchor-Frauenchor. Die Männerchörler helfen als dienstbare Geister.

«Ein grosser Dank gilt den Männern, die uns helfen und uns beruhigen.»

Das sagt Ruth Lang. Hilfe kommt selbst aus Eschenz und Lanzenneunforn. Wolfgang Bührer, Dirigent des Frauenchors aus Konstanz, meint bewundernd: «Unglaublich, zuerst so einen sensationellen Brunch hinstellen und hinterher noch singen.»

Anja Scheifele, Dirigentin des Ad-hoc-Meitlichors.

Anja Scheifele, Dirigentin des Ad-hoc-Meitlichors.

(Bild: Margrith Pfister-Kübler)

Der Einzug des Ad-hoc-Mädchenchores unter Leitung von Anja Scheifele und des Frauenchores geschieht unter Applaus. So heizt sich das Publikum auf, und der Applaus gilt wohl nicht nur den Singenden, sondern der gesamten Organisation des Anlasses. Ein keckes Lächeln aufgesetzt posieren die 13 Girls vorne auf der Bühne, die Frauenchörlerinnen wie Schutzengel dahinter. In drei Sprachen wird gesungen: Deutsch, Englisch, Französisch. Drei- und vierstimmig. Zuerst werden Hände symbolisch gewaschen, gerieben, dann geklatscht. Die Stimmung steigt. Es folgt Lied an Lied, mal Mädchenchor, mal Frauenchor, mal gemeinsam. Es ist sonnenklar: In Mammern gibt es stets eine Uraufführung, diesmal «S`isch Frühling» von David Lang, dann «In the circle of life» und weitere bis «Chante en mon coeur pays aimé».

Immer wieder tosender Applaus für die Leistungen. Zugaben werden erbettelt. Eine heisse Gemeinschaftsleistung. Dirigentin Anja Scheifele:

«Das ist der Wahnsinn, was die hier in Mammern zu Stande bringen. Diese singenden Mädchen trauen sich was und wollen ihre Eltern stolz machen.»

Im Oktober sei mit den Mädchenchor-Proben gestartet und seither jeden zweiten Montag geprobt worden, sagt Scheifele.