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Südsicht auf einen bürgernahen Sirnacher Gemeinderat und auf Bedürfnisse, die wir vor Corona nie für möglich gehalten hätten.
Da soll noch jemand sagen, der Sirnacher Gemeinderat sei nicht nahe bei seinen Bürgerinnen und Bürgern. Am übernächsten Montag befriedigt er gleich zwei Bedürfnisse, von denen wir noch vor Corona niemals gedacht hätten, dass wir sie jemals entwickeln würden.
Aber eben: Dank der Pandemie haben wir nicht nur Vita Parcours und Händewaschen entdeckt. Auch was wir kaum für möglich gehalten hätten, ist inzwischen eingetreten. Wir vermissen, was wir bis und mit 2019 manchmal nur innerlich, manchmal aber auch offen verflucht haben: Gemeindeversammlungen und Festzelte.
Gemeindeversammlungen, weil sie sich wegen Diskussionen um die Grünabfuhr auch gerne mal bis Mitternacht hinziehen können. Und Festzelte, weil es in ihnen immer entweder zu heiss oder zu kalt ist, und wir auf einer landesüblichen Festbank schon nach einer halben Stunde anfangen, den nächstgelegenen Chiropraktiker zu googeln.
Nach anderthalb Jahren Corona sind solche Petitessen vielleicht noch nicht vergeben, sicher aber vergessen – und wir freuen uns aufs Festzelt und auf die Gemeindeversammlung. Weil wir mit Veranstaltungen immer noch zurückhaltend sein sollten, befriedigt der Sirnacher Gemeinderat unsere beiden Bedürfnisse gleich in einem Aufwisch: Er macht seine Gemeindeversammlung in einem grossen Festzelt auf der Etziwiese.
Fasnächtler, die nun hoffen, sie können in ihrem gewohnten Zelt gleich noch die abgesagte SiFa nachholen, seien aber gewarnt: Eine Bar hat der Gemeinderat leider nicht vorgesehen. Und wegen der Maskenpflicht sollten mitgebrachte Alkoholika auch nur diskret mit einem Röhrli konsumiert werden.