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Frauenfeld & Hinterthurgau
Am Mittwochabend wählte das Frauenfelder Stadtparlament den bisherigen Vizepräsidenten als neuen Präsidenten. Claudio Bernold kam auf 34 von 38 möglichen Stimmen. Neue rechte Hand ist Samuel Kienast. Der EVP-Gemeinderat schaffte die Wahl mit demselben Resultat.
Auf den einen Schiedsrichter folgt der nächste, nur die Sportart wechselt. Am Mittwochabend hat der Gemeinderat den bisherigen Vizepräsidenten, FDP-Mann Claudio Bernold, für das Amtsjahr 2021/22 ins Präsidium gewählt. Er folgt auf Elio Bohner (CH). Das 76. Präsidium seit Bestehen des Frauenfelder Stadtparlaments ist das 19. in freisinniger Hand. Zuletzt in Händen der FDP war das Amt der höchsten Frauenfelderin im Jahr 2016/17 mit Ursula Duewell. Von 38 anwesenden Ratsmitgliedern bekam Bernold 34 Stimmen.
Das Vizepräsidium wird neu von Samuel Kienast besetzt. Der evangelische Stadtpfarrer politisiert seit Juni 2015 für die EVP im Gemeinderat und gehört der Fraktion CVP/EVP an. Auch Kienast kam auf 34 Stimmen. Zuletzt hatte die EVP 2008/09 mit Wolfgang Ackerknecht das höchste politische Amt Frauenfelds inne.
Während sich Bohner in seinem Amtsjahr Chancen, nämlich «das Erreichen von Möglichkeiten», auf die Fahne schrieb, will Bernold getreu seinem Motto «gemeinsam gestalten, gemeinsam vorwärtsdenken». Bohner habe seine Chance gepackt, bilanzierte Bernold. Der neue Präsident erwähnte in seiner Antrittsrede die Ungewissheit der Aufgabe, als er vor einem Jahr das Vizepräsidium übernahm. Diese bestehe weiterhin – pandemiebedingt. Den Widrigkeiten will Bernold aber im Team entgegentreten.
«Die Redewendung ‹Ein Team ist nur so stark wie sein schwächstes Glied› ist nicht nur eine Plattitüde.»
Der Gemeinderat sei kein Team, das eine Meisterschaft gewinnen müsse, «sondern unsere Stadt vorwärtsbringen sollte». Bernold denkt an zukunftsweisende Themen, die anstehen, wie das Aggloprogramm, die Stadtkaserne, der Murgbogen oder an bezahlbaren Wohnraum.
«Um diese Projekte zum Gelingen zu bringen, ist harte Teamarbeit gefragt.»
Ein klarer Gameplan sei dafür vonnöten, so Bernold. Es müsse zu schaffen sein, «vermehrt einander zuzuhören, Gegenargumente ernst zu nehmen, Kompromissbereitschaft zu signalisieren und dabei an alle Anspruchsgruppen zu denken». Denn eine prosperierende Stadt sei von gut funktionierenden Netzwerken abhängig. Man müsse gemeinsam am Ausbau dieser Netzwerke wirken. Bewirtschafte man dieses Netz einseitig, beeinflusse dies andere Bereiche negativ, stellte Bernold fest. Dafür brauche es auch Geduld.
«Schenken wir uns gegenseitig wieder etwas mehr Vertrauen.»
Dazu rief der neue höchste Frauenfelder auf. Und Bernold versprach zum Schluss, dass Kienast und er weder schulmeistern würden noch Predigten halten.