Bundesfeier
Ein Jahrestag, Raclette und Unabhängigkeit: Eschlikon feiert zusammen mit der Thurgauer Regierungsrätin Cornelia Komposch den 1. August

Trotz schlechter Witterung besuchten am Dienstagmorgen zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner die Bundesfeier der Gemeinde Eschlikon. Dabei setzt die Thurgauer Regierungsrätin Cornelia Komposch den Fokus auf die Zukunft, denn: «Es war längst fünf vor zwölf.»

Francesca Stemer
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Regierungsrätin Cornelia Komposch hält die Festansprache in der Gemeinde Eschlikon.

Regierungsrätin Cornelia Komposch hält die Festansprache in der Gemeinde Eschlikon.

Bild: Francesca Stemer
Denise und Fabian Fäh mit ihrem Sohn.

Denise und Fabian Fäh mit ihrem Sohn.

Bild: Francesca Stemer

Bei der Turnhalle Bächelacker in Eschlikon haben sich am Dienstagmorgen trotz Wind und Regen zahlreiche Besuchende eingefunden. Mit Weisswein, Wasser oder Orangensaft wird dabei auf den 1. August angestossen. Einige Besuchende haben es sich bereits bei den Festbänken gemütlich gemacht. So auch Denise und Fabian Fäh aus Eschlikon. Die beiden feiern am 1. August nicht nur die Schweiz, sondern auch ihren Jahrestag. Denise Fäh verrät: «Mein Bruder feierte früher immer 1.-August-Partys. So habe ich meinen Mann kennen gelernt.»

Matthias, Andrea, Nick, Mia, Zoe Ziegler.

Matthias, Andrea, Nick, Mia, Zoe Ziegler.

Bild: Francesca Stemer

Einen Tisch weiter sitzt Familie Ziegler. Sie besucht zum zweiten Mal die Bundesfeier in Eschlikon. Andrea Ziegler hilft am Schluss der Feier bei den Aufräumarbeiten mit. Meistens dauert das rund eine bis zwei Stunden. Matthias Ziegler findet es wichtig, dass man die Schweiz und deren Unabhängigkeit entsprechend feiert.

In rund einer halben Stunde wird die Thurgauer Regierungsrätin Cornelia Komposch (SP) eine Festansprache halten. Matthias Ziegler meint dazu: «Es ist schön, dass Frau Komposch auftritt, aber politisch äussere ich mich jetzt nicht dazu.» Kaum hat er fertig gesprochen, stellt ein Mitglied des Männerturnvereins Eschlikon einen Teller Raclette vor Zieglers Sohn Nick ab. Dessen Augen funkeln, darauf habe er sich am meisten gefreut.

Eine gelungene Organisation

Peter Eberhard.

Peter Eberhard.

Bild: Francesca Stemer

Die Mitglieder des Männerturnvereins haben gut zu tun. Man sei zufrieden, erklärt der Präsident Peter Eberhard. «Trotz dem Wetter sind viele Besucherinnen und Besucher gekommen, das freut uns.» Er erklärt, dass sich in Eschlikon jedes Jahr ein anderer Verein um die Organisation kümmert. Der Apéro werde dabei von der Gemeinde finanziert.

Mit der Organisation habe alles einwandfrei funktioniert. Etwas schwieriger sei es gewesen, eine Musikgruppe zu finden, denn «viele sind momentan noch in den Sommerferien», so Eberhard. Mit den Rachlis-Buebä, einem Schwizerörgeliquartett, habe man aber die perfekte urchige Musikgruppe gefunden.

Dass die Wahl der Festrednerin in diesem Jahr auf Cornelia Komposch gefallen ist, hängt gemäss Eberhard damit zusammen, dass man eine Politikerin oder einen Politiker wollte, der oder die momentan nicht im Wahlkampf steht. «Frau Komposch hat auf unsere Anfrage gleich zugesagt, das hat uns sehr gefreut», sagt Eberhard.

Alessia, Chiara, Milena und Amely.

Alessia, Chiara, Milena und Amely.

Bild: Francesca Stemer

Alessia, Chiara, Milena und Amely sind zum ersten Mal an der Bundesfeier der Gemeinde dabei. Sie freuen sich darauf, neue Leute kennen zu lernen und gemeinsam mit der Familie und Freunden Zeit zu verbringen. Auf die Ansprache der Regierungsrätin sind sie gespannt.

Regierungsrätin Cornelia Komposch.

Regierungsrätin Cornelia Komposch.

Bild: Ralph Ribi

Kurz darauf hat das Warten ein Ende. Eberhard bittet Cornelia Komposch ans Rednerpult. Dabei merkt sie an, dass die Schweiz in all den Jahren nicht alles gut gemacht habe, die Krisen jedoch zusammengeschweisst hätten. Und: Heute lasse es sich gut leben in der Schweiz. Dabei sei es bedeutend, unter anderem den Frieden, die Neutralität und das Bildungsniveau zu wahren. Weiter meinte Komposch, dass es wichtig sei, die Schweiz zukunftsfähig zu machen, damit man auch den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Schweiz bieten könne. «Wir sollten Verantwortung übernehmen, denn es war längst fünf vor zwölf.»

Nach der Ansprache folgt das Singen der Landeshymne und des Thurgauer Lieds. Und beinahe wie aufs Stichwort bricht die Sonne durch die Wolkendecke. Wenn auch nur für einen Moment.