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Frauenfeld & Hinterthurgau
Als Major ist Roli Wetter Standortverantwortlicher für Verkehr und Transport in der Kaserne Frauenfeld. Daneben trainiert er in seiner Freizeit die Ea-Junioren des SC Aadorf. Für den Club ein Glücksfall.
Angreifen und verteidigen sind für den ranghohen Offizier Roli Wetter keine fremden Begriffe. Auch Schiessausbildung und Führungsqualitäten gehören in Frauenfeld zu seiner Lehrtätigkeit. Das Defensiv- und Offensivverhalten, aber auch Schiessen, lehrt der Aadorfer auch seinen anvertrauten Jungs auf dem Fussballplatz. Allerdings mit etwas anderen Vorzeichen, nämlich ohne militanten Anstrich. Zweimal in der Woche leitet er, zusammen mit Antonella Rodriguez, das Training der Aadorfer Ea-Junioren.
Das nötige Rüstzeug dafür bringt er zweifellos mit, nämlich Führungskompetenz, Auftreten und natürliche Autorität. Seine fachlichen Kenntnisse nimmt er mit aus seiner fussballerischen Laufbahn, die ihn über Juniorenmannschaften in Appenzell und St. Gallen bis hin in die Meisterklasse und eine Auswahlmannschaft führte. Als Aktiver sammelte er Erfahrungen in der Erstliga-Mannschaft des FC Gossau. Zeitliche Gründe, vor allem militärbedingte Abwesenheiten, zwangen ihn jedoch mit 25 Jahren zum Kürzertreten. Mit weniger Trainingsaufwand fand er beim FC Post eine Heimat und bescherte ihm immerhin den Meistertitel in der Firmenmeisterschaft. Heute hält er sich mit Waffenläufen fit. Sollte es die Zeit erlauben, so könnten Ballkontakte mit den Ü-30 der Aadorfer Senioren bald einmal keine Utopie mehr sein.
Dem Besuch einiger Kinderfussballkurse ist er nicht abgeneigt. Doch eine Trainerkarriere strebt der Vater zweier Söhne nicht an. Das höchste der Gefühle ist es, seine Leidenschaft für den Fussball auf die Kinder zu übertragen. Dass sich der ältere Sohn Claudio von der Motivationsgabe seines Vaters anstecken lässt, kommt beiden zustatten. «Der Neunjährige kann ganz gut unterscheiden: Auf dem Fussballfeld ist mein Vater der Trainer, zu Hause der Papa», sagt er.
Die Doppelrolle muss für den Trainerpapa kein Nachteil sein. Sie erlaubt dem 36-Jährigen, etwas mehr Vaterzeit mit dem Sohn zu verbringen, zumal berufsbedingte Abwesenheiten die häusliche Präsenz in Grenzen halten. «Ein Team fussballtechnisch, taktisch und an Geschlossenheit weiterzubringen, macht viel Freude», beteuert Wetter. Jugendvereine sind glücklich, wenn viele so denken und ihre Freizeit der Jugendförderung widmen, fehlt es doch immer wieder an geeigneten Betreuungspersonen, ob männlich oder weiblich.