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Die lokalen Behörden und der Gewerbeverein organisierten einen Workshop. Dabei konnten Jugendliche mitteilen, wie sich die Gemeinde entwickeln soll.
Ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer jungen Mitbürger, das beweist die Gemeinde Bichelsee-Balterswil. Wie zufrieden sind sie mit der Verkehrsanbindung oder dem Freizeitangebot? Was fehlt ihnen, wo drückt der Schuh? Gewerbe, Schule, politische Gemeinde und Parteien gehen einen Schritt auf die Jugend zu und organisieren einen Workshop, zu dem sich viele Teilnehmer einschreiben und schlussendlich rund 15 dann am Samstagmorgen auch teilnehmen.
CVP Kantonsrat Kilian Imhof erklärt den Anwesenden:
«Jeder einzelne von uns ist Politiker. Jeder kann mithelfen und mitbestimmen, sofern er das auch will.»
Auch Schulpräsident Daniel Stamm weist auf die Wichtigkeit jedes Einzelnen hin. «In 20 Jahren seid ihr hoffentlich die führenden Kräfte, welche unsere Gemeinde weiter bringen.»
Andernorts wird über die Köpfe der Jugendlichen hinweg entschieden. Bichelsee-Balterswil holt diese lieber mit ins Boot. Es werden Stunden des Austausches, der informativen Zusammenarbeit und einem, nicht kleinen, Anteil Humor. Oft gehört wird dabei der Wunsch nach einem Schwimmbad.
«Natürlich nehmen wir an einem solchen Anlass teil, wenn wir schon die Chance dazu erhalten, mitzureden. Für uns gibt es zwei wichtige Anliegen. Einerseits hätten wir gerne ein Schwimmbad in unserer Gemeinde und andererseits ist es äusserst wichtig, unserem Naherholungsgebiet, dem Wald, Sorge zu tragen», sagen Sandro Amrhein (14) und Patrice Wettstein (13). Kilian Imhof betont, dass alle Ideen aufgenommen und weiter verarbeitet werden:
«Wir ziehen aus diesem Workshop ein Fazit und werden – Stand jetzt – sicherlich zu einem Folgeanlass einladen.»
Auch Daniel Stamm betont, dass zahlreiche, tolle Ideen gesammelt werden konnten und Gemeindepräsident Beat Weibel verspricht, dass sich auch der Gemeinderat mit den Ideen der Jugend befassen wird.
Die stetig sinkenden Teilnehmerzahlen an den hiesigen Gemeindeversammlungen betreffen wohl alle Hinterthurgauer Gemeinden. Ein Teilnehmer hat diesbezüglich die Idee, die einheimischen Vereine vermehrt darin zu integrieren. «Man müsste diese motivieren, dass sich grössere Delegationen dazu bewegen lassen, so quasi als Vereinsanlass an der Gemeindeversammlung teilzunehmen», sagt ein Anwesender.
Es gibt also viel zu tun, «aber nur wer aktiv mitmacht, wird ein richtiger Teil der Gemeinde». So lautet das auffordernde Workshop-Fazit von Salome Kaufmann (21) und Lena Imhof (23).