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Kampf dem Littering: Gemäss dem Dorfmotto der Unterseegemeinde Mammern - «Gemeinschaftssinn bilden» - suchten Einwohnerinnen und Einwohner die Strassen und Plätze ab.
«Voll krass, so viele Zigarettenstummel», stellen Nora und Helene fest, die dem Aufruf des Dorfvereins Mammern am Samstag zum Clean-up-Day gefolgt sind. Die beiden Schülerinnen zeigen auf ihren Sammelsack. Rund zehn Kilo schwer ist er. Zigarettenstummel sind das am häufigsten weggeworfene Abfallprodukt. Achtlos werden sie weggeschnippt oder aus dem Auto geworfen. Besonders viele wurden entlang der Hauptstrasse in Mammern gefunden. Zigarettenstummel benötigen bis zu 15 Jahre, um in der Natur vollständig zu verrotten. Auf Platz 2 der unrühmlichen Liste stehen Gesichtsmasken, gefolgt von Plastikflaschen und Alteisen. Auch kuriose Funde gibt es, ein Geldbeutel ohne Geld, Bierhumpen, eine Brille mit Optikergläsern, eine Kette mit Perlen, oder Golfbälle.
Dass eine Aufräumaktion auch in Zeiten von Corona stattfinden kann, haben die Zugpferde vom Dorfverein Mammern am Samstag gezeigt. Freiwillig Müll auf öffentlichen Flächen auch abseits der Wege und Strassen zu sammeln und dies generationsenübergreifend, das ist Teil des Dorfmottos «Gemeinschaftssinn bilden».
«Da wir sehr viele Anmeldungen bekommen haben, starteten wir um 9, 9.15 und 9.30 Uhr in die verschiedenen Rayons», sagt Eventplanerin Beatrice Krauer und setzt auf Umweltbewusstsein. Unter Einhaltung der geltenden Massnahmen des Bundes und der Hygieneregeln iehen 43 Personen, 19 Erwachsene und 24 Kinder, gestaffelt los. Fabienne Egloff, Präsidentin des Dorfvereins Mammern weist auf einen Plan hin, der die abzusuchenden Wege, Strassen und Plätze ausweist, unterteilt in die Farben Gelb, Grün und Rot. Alles generalstabsmässig organisiert. Zur Verfügung gestellt werden Plastiksäcke und Eimer zum Sammeln von Abfall plus Einweg-Handschuhe. Weil alles corona-konform ablaufen musste, wurde das Sammelgut jeweils sofort entsorgt, so dass kein «grosser Haufen» fürs Erinnerungsfoto möglich war.
Wegen der Kontaktbeschränkung war auch der traditionelle Grillplausch im Anschluss nicht möglich. Alle Beteiligten erhielten ein Lunch-Paket als Dankeschön. «Wir vom Dorfverein wollen noch mehr Menschen für unser besonderes Miteinander begeistern», sagt Präsidentin Fabienne Egloff. Sie ergänzt:
«Wir haben unsere Zeit auch fürs Coop-Gemeindeduell ‹Schweiz bewegt› – 43 Leute, je zweieinhalb Stunden.»