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Der Kanton Thurgau bietet den Sekundarschulen 400'000 Hygienemasken zum Erwerb an. Das sollte für vier Wochen reichen. Beim Amt für Volksschule rechnet man mit einem baldigen Maskenobligatorium für die Sek 1.
Am Mittwoch setzt der Bundesrat womöglich dem ganzen Land die Maske auf. Auch Schüler der Stufe Sek 1, früher Oberstufe, dürften nicht verschont bleiben. Einige Kantone haben das bereits getan. Im Kanton Bern heisst es seit Dienstag für alle Sek-1-Schüler: Maske auf! «Auch während des Unterrichts», wie das zuständige Amt in einem Brief klarstellt.
Im Thurgau rüstet man sich für einen Coronabefehl von Berset. Im aktuellen Newsletter des Amtes für Volksschule wird den Schulgemeinden ein Angebot gemacht: Hygienemasken für Schüler und Lehrer zu bestellen– für den Zeithorizont von vier Wochen. «Hygienemasken können über den Zeitraum von acht Stunden getragen werden», heisst es im Newsletter. Damit genüge eine pro Tag und Schüler.
400000 Stück hat der Kanton für diesen Zweck an Lager; 20 Rappen verlangt er pro Maske. Doch das Lager des Kantons ist erschöpflich. «Für den Zeitraum nach den ersten vier Wochen müssen durch die Schulen selbst Anschlusslösungen gefunden werden», heisst es im Newsletter weiter.
Beat Brüllmann ist der Chef des Amtes für Volksschule. Er sagt: «Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Masken zu verteilen.» Wie die Maskenpflicht für die Schulen ausgestaltet wird, kann Brüllmann nicht voraussagen. Es könnte sein, dass sie im Schulzimmer nicht gilt – so wie aktuell in den Thurgauer Kantis und Berufsschulen.
Brüllmann kündigt an, dass die Thurgauer Taskforce Schule die Vorgaben des Bundes am Donnerstag konkretisiere. Das gelte auch, wenn die Landesregierung zum Thema Schule und Maske keine Vorgaben macht. Die Nachfrage seitens der Schulen ist jedenfalls vorhanden. Brüllmann:
«Das zeigen die Bestellungen, die bislang eingegangen sind.»
Wie das Portal «Die Ostschweiz» schreibt, protestiert die schweizweite Gruppe «Eltern und Schule» gegen Masken an Thurgauer Schulen. In einem Brief zweifeln sie den Nutzen der Masken im Kampf gegen das Virus an. Zudem fehle die Mimik, auf welche die Kinder angewiesen seien.
Brüllmann sagt, dass man «zu fast allen» Massnahmen Hand biete. «Wenn sich der Fernunterricht auf der Volksschule abwenden lässt.» Da sei man sich in der Deutschschweizer Volksschulämterkonferenz einig. Pädagogische Gesichtspunkte nähren diese Haltung. So sei die Beziehungsarbeit zwischen Lehrperson und Schüler auf den digitalen Kanälen schwieriger. Eine Befragung (wir berichteten) hatte gezeigt, dass einige Schüler gar nicht erreichbar gewesen seien und komplett «abgehängt» hätten. Auch für Eltern wäre ein nochmaliger Fernunterricht nur schwierig zu meistern.
Seit Montag gilt an Thurgauer Schulen bereits eine verschärfte Maskenpflicht. So müssen Lehrer im Schulhaus eine Maske tragen – nicht so im Klassenzimmer. Schüler der Volksschule dürfen freiwillig eine Maske tragen. Pflicht ist es für Berufs- und Kantischüler, solange sie nicht an ihrem Platz sitzen. René Strasser, Rektor des Bildungszentrums für Technik in Frauenfeld, erklärt:
«Die Lernenden müssen die Maske selber mitbringen.»
Die neue Regel sei ohne Probleme aufgenommen worden. Er verweist auf die Maskenpflicht in Bahn und Bus, die schon länger gilt. «Zudem wurden bereits bisher im Unterricht, wenn die erforderlichen Abstände stark unterschritten wurden, Masken eingesetzt.» Strasser rechnet mit einer verschärften Maskenpflicht für Mittel- und Berufsschulen. Auch diese würde man «ohne Probleme» umsetzen.