«Den Schandfleck rasch aufräumen»

Auf dem Raduner-Areal sind die Vorbereitungen für die Räumung des Brandschutts und den Abbruch der Brandruinen im Gang. Auch für die Altlastensanierung ist der Weg frei – momentan. Eine neue Einsprache könnte das Prozedere weiter verzögern.

Adrian Vögele
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HORN. «Das Areal ist ein Schandfleck, den wir aufräumen und sanieren wollen», sagte der Horner Gemeindepräsident Thomas Fehr gestern an einer Medienorientierung zum weiteren Vorgehen nach dem Raduner-Brand. Die Schadstoffbelastung auf dem ehemaligen Fabrikgelände habe sich durch den Brand und die Löscharbeiten noch erhöht. Die Gemeinde hat eine polizeirechtliche Verfügung erlassen, um die Räumung des Brandschutts und den Abbruch der Brandruinen auf dem östlichen Teil des Raduner-Areals rasch zu ermöglichen. Die nötigen kantonalen Bewilligungen werden derzeit ausgestellt. Die Eberhard Bau AG, der das hauptsächlich betroffene Grundstück gehört, hat bereits mit den Vorarbeiten begonnen.

Gericht bewilligt Sanierung

Ausserdem hat das Thurgauer Verwaltungsgericht grünes Licht gegeben für die Altlastensanierung, die lange blockiert war – wegen eines Rechtsstreits mit Unternehmer Reto Peterhans, dem Besitzer des westlichen Teils des Raduner-Areals. Die Firma Eberhard will die Sanierung ihres Grundstücks direkt nach den Abbrucharbeiten durchführen. Für das gesamte Prozedere inklusive Abbruch und Sanierung rechnet CEO Heinrich Eberhard mit einem Zeitbedarf von etwa einem Jahr. Die Kosten trage die Firma selber – man habe eine Vereinbarung mit der Gebäudeversicherung Thurgau abgeschlossen. Mit den Mietern auf dem Areal würden «einvernehmliche Lösungen» gesucht. «Sie räumen das Grundstück nun sukzessive.» Nach der Sanierung will die Firma Eberhard das Grundstück verkaufen.

Ob Abbruch und Sanierung tatsächlich innert eines Jahres über die Bühne gehen werden, ist allerdings unklar: Gestern Mittag wurde bekannt, dass Reto Peterhans gegen die Verfügung der Gemeinde Einsprache erhoben hat. «Wir kennen den Inhalt noch nicht», sagte Thomas Fehr. Über die Einsprache zu entscheiden habe das Thurgauer Departement für Bau und Umwelt. «Vorläufig gehen die Arbeiten auf dem Areal normal weiter.»

Streitpunkt bleibt derselbe

Laut Walter Peterhans, Bruder von Reto Peterhans und Miteigentümer des westlichen Teils des Raduner-Areals, richtet sich die Einsprache keinesfalls gegen die Abbrucharbeiten auf dem Eberhard-Grundstück. «Wir sind sehr dafür, dass die Gebäude nun zügig abgebrochen werden und das Areal geräumt wird.» Streitpunkt ist nach wie vor die Altlastensanierung: Reto und Walter Peterhans verlangen, dass die Altlastensanierung für das gesamte Raduner-Areal geplant und ihr Grundstück somit einbezogen wird.