BISCHOFSZELL
Am Schreibwettbewerb gingen so viele Texte ein wie noch nie – auf dem Podest finden sich drei Frauen

Die Jury des zum vierten Mal durchgeführten Bischofszeller Schreibwettbewerbs «schreibLust & leseNacht» hat sich am Donnerstagabend zu einer Rangierung durchgerungen.

Georg Stelzner
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Michèle Minelli und Charlotte Kehl, Mitglieder der fünfköpfigen Jury für die Texte der Erwachsenen und Jugendlichen, beraten in der Buchhandlung zum Turm.

Michèle Minelli und Charlotte Kehl, Mitglieder der fünfköpfigen Jury für die Texte der Erwachsenen und Jugendlichen, beraten in der Buchhandlung zum Turm.

Bild: Georg Stelzner (Bischofszell, 18. August 2022)

Von «durchringen» kann deshalb gesprochen werden, weil insgesamt 76 Texte – so viele wie noch nie – zu beurteilen waren und diese grossteils von guter bis sehr guter Qualität waren, was zu längeren Diskussionen führte und die Entscheidung, wer den Preis der Jury erhalten soll, zusätzlich erschwerte.

So viel sei an dieser Stelle verraten: Unter den ersten Fünf in der Kategorie «Erwachsene» befinden sich vier Frauen und ein Mann, das Podium der besten Drei ist sogar ausschliesslich weiblich.

Mehr Frauen als Männer unter den Teilnehmenden

Mit 62 eingereichten Beiträgen ist die Kategorie der erwachsenen Autorinnen und Autoren zahlenmässig am stärksten vertreten. Konkret sind es 43 Frauen und 19 Männer. Wie schon bei den bisherigen drei Austragungen war die Bereitschaft, sich der literarischen Herausforderung zu stellen, bei den Kindern und Jugendlichen wesentlich geringer als bei den Erwachsenen.

Die intensivierte und über die Region Bischofszell hinaus zielende Werbung hatte zur Folge, dass auch viele Texte aus anderen Kantonen eingereicht wurden. Von den 62 am Wettbewerb teilnehmenden Erwachsenen stammen sieben Personen aus Bischofszell selbst und die Hälfte aus dem Kanton Thurgau, mehrheitlich aus der Umgebung der Rosenstadt. Die jüngste Teilnehmerin ist 14 Jahre alt.

Qualität der eingereichten Texte ist gestiegen

Die Thurgauer Schriftstellerin Michèle Minelli, zum zweiten Mal Mitglied der Jury, stellt eine Qualitätssteigerung fest:

«Es gibt jetzt eine grössere Vielfalt an Textarten und eine grössere thematische Bandbreite. Auch die Ausgestaltung der Texte ist im Allgemeinen diesmal besser.»

Ein Merkmal des Bischofszeller Schreibwettbewerbs ist der Umstand, dass nicht nur ein Fachgremium, sondern auch das Publikum einen Preis, die Goldene Schreibfeder, vergibt.

Wer diese Auszeichnung gewinnen will, muss auch in der Lage sein, den von der Jury selektionierten Text in überzeugender Manier vorzutragen. Geschehen wird dies am Samstag, 24. September: ab 14 Uhr in der Bibliothek am Hechtplatz (Kategorie: Kinder) und ab 19.30 Uhr im Bistro zu Tisch, Marktgasse 5 (Kategorien: Jugendliche und Erwachsene).