«Es spielt viel Wehmut mit»

Der Verein Konzerte in der Kirche Oberegg (KIK) besteht seit 1998 und wird seit acht Jahren von Tim Haas präsidiert. Dreimal jährlich organisiert er Konzerte, so auch das Neujahrskonzert. Kürzlich hat der 46jährige Haas seinen Rücktritt bekannt- gegeben. Nun steht der Verein kurz vor dem Aus.

Herr Haas, was hat Sie zur Entscheidung bewogen, den Verein aufzulösen?

Wir konnten das Präsidium nicht neu besetzen. Und dies, obwohl wir aktiv nach neuem Präsidenten gesucht haben. Wir haben etwa 170 Vereinsmitglieder. Davon haben wir 20 Prozent direkt angesprochen. Leider ist unser Vorhaben, einen neuen Präsidenten zu finden, gescheitert. Auch vom bestehenden Vorstand hat sich niemand gemeldet. Diese Personen würden zwar gerne in ihrer Funktion weiterarbeiten, für das Amt des Präsidenten fehlen ihnen aber die zeitlichen Ressourcen.

Von welchen zeitlichen Aufwendungen sprechen wir?

Die Organisation der Konzerte startet zum Teil zwei Jahre vorher. Hinzu kommt die grosse psychische Belastung. Viele wollen, glaube ich, nicht eine solch grosse Verantwortung übernehmen.

Nach acht Jahren und so viel Herzblut, das Sie in den Verein gesteckt haben – warum bleiben nicht Sie noch ein wenig länger im Amt?

Natürlich wäre das die einfachste Variante. Ich denke aber, dass sich dasselbe Problem dann einfach in ein oder zwei Jahren ergeben würde. Ich glaube, acht Jahre sind eine gute Grösse. Und die Arbeitsbelastung im Beruf wird auch nicht kleiner…

Der Entscheid ist Ihnen demnach nicht schwergefallen?

Doch, es spielt viel Wehmut mit. Es wäre sehr schön, wenn wir doch noch einen neuen Präsidenten finden würden. (pag)