Eishockey
SC Herisau führt gegen Reinach hoch, muss am Ende aber erneut bangen

Dem SC Herisau unterlaufen gegen Reinach zahlreiche Fehler. Trotzdem gewinnt er auch das vierte 1.-Liga-Heimspiel. In der Tabelle rücken die Ausserrhoder dank des 5:3-Sieges auf den dritten Rang vor.

Lukas Pfiffner
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Für einmal viel freies Eis für Herisaus Stürmer Yanick Hägele (links) und den Reinacher Pascal Rietmann.

Für einmal viel freies Eis für Herisaus Stürmer Yanick Hägele (links) und den Reinacher Pascal Rietmann.

Bild: Lukas Pfiffner

Roman Popp, Captain des SC Herisau, ist grosser Anhänger des FC St.Gallen und Besitzer einer Saisonkarte. Als er am Mittwochabend das Eisfeld im Sportzentrum verliess, war er schnell darüber informiert, dass die Grünweissen das Cupspiel bei Chiasso in der Verlängerung gewonnen hatten. Der SCH konnte im Gegensatz zum grossen Fussballnachbarn gegen die Red Lions Reinach eine Zusatzschicht vermeiden.

Popps Schuss zum 5:3 ins leere Tor beendete 22 Sekunden vor der Schlusssirene die Zweifel über den Ausgang der 1.-Liga-Partie, die auf mässigem Niveau stand und von vielen Fehlern geprägt war. Eine Fünfminutenstrafe mit Restausschluss gegen Melvin Studerus (51.) brachte die Red Lions in alle Hoffnungen zurück. Man habe unter dem Strich mehr vom Spiel gehabt, meinte Popp. «Deshalb haben wir den Sieg trotz allem verdient.» Reinach verlor schon zum fünften Mal und muss sich daran erlaben, kürzlich die Argovia Stars im Kantonsderby geschlagen zu haben.

Jetzt gegen die «Grossen»

Um nochmals auf den FCSG zu kommen: Anders als dieser hat der SCH aktuell weder tabellarische noch resultatmässige Probleme. Er gewann auch sein viertes Heimspiel und liegt nach sieben Runden auf dem dritten Platz. «Jetzt kommen die grossen Brocken», blickte Roman Popp voraus.

Am Samstag gastiert Herisau in Frauenfeld. Die Thurgauer sind nicht überzeugend in die Saison gestartet. Nun haben sie sich gefangen und dreimal nacheinander gewonnen. Eine Woche darauf empfangen die Ausserrhoder Wetzikon, den anderen Gruppenfavoriten. «Diese Teams würden unsere Fehler ausnützen. Wir müssen schon einige Sachen anschauen.»

Den Flügelstürmer ärgerte es, dass wie in Prättigau (6:4 nach 5:1) eine deutliche Führung nicht souverän ins Ziel gebraucht wurde. Die Einheimischen waren allerdings mit der Dreitoreführung kurz nach der zweiten Pause gut bedient, sie mussten einige Druckphasen über sich ergehen lassen. Sie hatten zeitweise Probleme darin, die Kontrolle in der eigenen Zone zu behalten und die Gegenangriffe vernünftig auszulösen.

Vorne breit abgestützt

Auf der positiven Seite galt es zu vermerken, dass Torhüter Valentin Bauer eine starke Leistung zeigte und Herisau offensiv breit abgestützt war. Es kamen zehn Spieler zu Skorerpunkten. «Wir haben vier Linien, die alle Tore schiessen können», stellte Popp fest.

Der 33-Jährige, der in seiner zehnten Saison beim SCH steht, ist einer von vier Herisauern unter den zehn besten Skorern der Ostgruppe. Nebst dem Captain trafen am Mittwoch Hohl mit einem Ablenker (6.), Bommeli bei angezeigter Strafe (26.), Timo Koller im grundsätzlich eher statischen Powerplay (40.) sowie Eigenmann mit der schönsten Aktion des Abends, als er einen perfekten Querpass Pfrangers aus kurzer Distanz direkt einschob (42.).

Als künstlerisch wertvoll war auch die Szene Hägeles kurz vor Hälfte der Partie zu bezeichnen: Der Herisauer Stürmer lenkte die Scheibe gekonnt ins Tor, sein Stock war allerdings deutlich zu hoch. In der Abwehr ist die personelle Situation weniger komfortabel. Kevin Homberger hat aus familiären Gründen den Rücktritt gegeben, Marco Koller und Thomas Hoffmann sind verletzt.