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Am Freitagabend gewann die Schweiz gegen Serbien im letzten WM-Gruppenspiel mit 3:2. Die serbischen Medien stellen Nati-Captain Granit Xhaka in den Vordergrund, hierzulande herrscht Freude über die erneute Achtelfinal-Qualifikation.
Nach dem 3:2-Sieg der Schweiz gegen Serbien am Freitagabend fallen die Berichterstattungen wie zu erwarten gemischt aus. In den serbischen Medien dominieren die Provokationen von Captain Granit Xhaka, während hierzulande die Nati gelobt wird.
Das SRF lobt die Schweizer Nati für seinen Auftritt am Freitagabend. Nach der Achtelfinal-Qualifikation wird die Schweizer Leistung als «bravourös» eingestuft. Ausserdem wird die «Kernkompetenz Stabilität» vom Schweizer Trainer Murat Yakin thematisiert, auf die sich die Schweiz nach dem Auftritt als «Spektakel-Schweiz» besann.
Beim Blick steht neben der glanzvollen Leistung von Xherdan Shaqiri vor allem eines im Fokus: die Provokationen von Granit Xhaka in der zweiten Halbzeit.
«Dieses Spiel ist an Spannung nicht zu toppen. Hin und Her. Viele Chancen, viele Tore.»
Als Matchwinner bezeichnet der Blick Shaqiri, der die Schweiz in der 20. Minute in Führung schoss und später zwei entscheidende Pässe spielte.
Auch die «Neue Zürcher Zeitung» stellt in ihrem Artikel zur Achtelfinal-Qualifikation der Nati die beiden Offensivakteure Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka in den Vordergrund und thematisiert die Brisanz der emotionsgeladenen Partie:
«Er provoziert, er wird provoziert, es kommt zu Rudelbildungen, Wortgefechten, Schubsereien. Es sind unschöne Bilder, in der sich alle aufgestauten Emotionen dieser brisanten Affiche entladen.»
Weiter beschreibt die «NZZ» den Auftritt der Serben «als ob jemand Rennpferde freigelassen hätte, die lange eingesperrt waren». Die Leistung der Serben wird als «leidenschaftlich» und «kraftvoll» eingestuft.
Der «Tages-Anzeiger» eröffnet seinen Text mit den hitzigen Szenen, die kurz vor dem Abpfiff der Partie stattfanden: «Am Ende kommen sie dann doch noch. Die Aggressionen, die Schubsereien, die Rudelbildung. Granit Xhaka wird hinter der Torauslinie der Serben von Goalie Vanja Milinkovic-Savic gegen die Werbebande gedrückt».
Die Schweiz wird als «kühlere» und am Ende auch «bessere» Mannschaft beschrieben, die sich den Einzug in die K.o.-Phase verdient hat. Ausserdem habe die Schweiz das Versprechen gehalten, «das ihr Trainer Murat Yakin vor dem Spiel abgegeben hat»: Das Heil in den Lücken der serbischen Abwehr zu suchen.
Die Titel von CH Media sprechen von einer «Ehrenmeldung für ein Land, das zehnmal weniger Einwohner zählt als Deutschland» und sprechen damit das Ausscheiden der Deutschen in der Gruppenphase an. Yakins Plan in der Wüste sei «zauberhaft» gewesen, die Lösung der kniffligen Aufgabe gegen Serbien war «beeindruckend». Ausserdem sei der Hunger der Nati noch lange nicht gestillt, in der Achtelfinal-Partie gegen Portugal am Dienstagabend noch vieles möglich.
Die serbische Tageszeitung «Danas» macht Nati-Captain Granit Xhaka für die Niederlage der Serben verantwortlich: «Obwohl sieben Minuten Nachspielzeit zu spielen waren, brachte der erfahrene Granit Xhaka mit einer Provokation alle Adler komplett aus dem Takt und stahl praktisch die vollen fünf Minuten, die im Getümmel vergingen.» Danach sei klar gewesen, dass Serbien keine Zeit mehr hatte, das Spiel zu drehen.
Die serbische Nachrichtenplattform «pink.rs» spricht ebenfalls davon, dass Granit Xhaka die ausschlaggebende Figur war, die einen wesentlichen Teil zum Schweizer Sieg beigetragen habe. Ausserdem bezeichnen die Serben das Verhalten des Nati-Captains als «beschämend»: «Neben der sehr schwachen Leistung der serbischen Fussballer und der hohen Anzahl an Toren war das Spiel auch vom Schweizer Granit Xhaka geprägt, dem es sogar gelang, die serbischen Fußballer zweimal während des Spiels zu provozieren. Es war ein beschämendes Verhalten des Schweizer Kapitäns.»