«Ein ungeliebter Sympathieträger» sowie «Das grenzt an Literaturfälschung», Ausgaben vom 5. und 13. Januar.
«Ich sehe den Tag, wo der Feind ausserhalb und innerhalb der Kirche sein wird. Ich bete für die armen Gläubigen, die da sein werden.» Worte von Kardinal Newman, Mitte des neunzehnten Jahrhunderts.
Wer die «Luzerner Zeitung» oder eine ihrer Regionalausgaben abonniert hat und noch einen Restwert an Glauben zu spüren meint, ist auch diesbezüglich nahe am Geschehen.
Von «ausserhalb», ein Artikel Christian Berzins vom 5. Januar zur Verabschiedung des verstorbenen emeritierten Papstes. Katholische Kirche mit ihren Ritualen als Lachnummer, von denen man sich angewidert abwenden sollte.
Nicht weniger effizient, Professor Albert Gasser in seinem Interview in der Ausgabe vom 13. Januar. Bei ihm zwar ist nicht die gesamte katholische Kirche im Visier – es wäre ja Selbstkasteiung –, sondern stellvertretend dafür Benedikt XVI., dargestellt als überforderter Intellektueller, der mauschelt. So zumindest kommt es beim Leser an.
Die aufgeworfenen Themenfelder beider Artikel übersteigen bei weitem die Aufnahmebereitschaft des Empfängers. Was dagegen bleibt und seine Wirkung entfaltet, ist der Pulverrauch und damit eine weitere Vergiftung der bereits toxischen Atmosphäre für verbliebene Gläubige.
Es bleiben mir drei Empfehlungen: Ihr inneren Unzufriedenen, löst eure Probleme unter euch, externe Kläffer mögen ihren Frust an Themen abreiben, von denen sie was verstehen, und als dritte, die verunsicherten Katholiken – römische Protestanten werden nicht verstehen – erinnern sich vielleicht an den Trostspruch – Hunde bellen und die Karawane zieht weiter.
Hans Arnold-Bürgi, Rotkreuz