Fünf Millionen Franken aus dem kantonalen Lotteriefonds sollen in die Erlebnisausstellung fliessen, die 2024 im Dietiker Niderfeld stattfindet. Der Entscheid sei in der Regierung klar ausgefallen, sagt Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP).
Mit fünf Millionen Franken soll die Dietiker Erlebnisausstellung Phänomena vom Kanton Zürich unterstützt werden, wie der Regierungsrat am Donnerstag mitteilte. Die Gesellschaft stehe mit dem Klimawandel und der Knappheit an Ressourcen für eine wachsende Bevölkerung vor grossen Herausforderungen. Deshalb sei es wertvoll, dass das Publikum an der Phänomena anschaulich und niederschwellig erleben könne, was wissenschaftliche Evidenz bedeutet und welche Erkenntnisse und möglichen Lösungsansätze vorhanden sind.
Der Unterstützungsentscheid sei im Regierungsrat klar ausgefallen, sagt Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP). Es sei wichtig, die Ausstellung zu wiederholen nach dem grossen Erfolg der ersten Ausgabe, die 1984 in Zürich rund 1,2 Millionen Besuchende verzeichnete. Besonders Kindern und Jugendlichen könne dank dem Erlebnischarakter der Phänomena auf lebendige Weise komplexes Wissen nähergebracht werden, sagt er. «Es wäre spannend, die Ausstellung mit meinen Enkeln anzuschauen.» Auf jeden Fall freue er sich auf einen Besuch vor Ort.
Über eine Million Menschen wollen die Veranstalter um Gesamtleiter Urs J. Müller von April bis Oktober 2024 nach Dietikon locken. Auf der grünen Wiese im Niderfeld soll mithilfe von ausgefallenen Holzpavillons der grösste Erlebniscampus der Schweiz gebaut werden, um den Besucherinnen und Besuchern wissenschaftliche Grundlagen zu den zentralen Fragen der Gegenwart und der Zukunft zu vermitteln. Im Vordergrund stehen dabei Einblicke in die Themen Klima, Mobilität, Energie, Biodiversität, künstliche Intelligenz, Weltraum sowie Physik und Chemie.
So ein grosses Projekt ist aufwendig: Knapp 47 Millionen Franken soll die gesamte Umsetzung kosten. Je rund ein Drittel davon soll durch Erträge der Phänomena, private Partnerinnen und Partner sowie Beiträge der öffentlichen Hand finanziert werden. Neben dem Kanton hat der Verein Zürcher Forum, der die Phänomena organisiert, auch beim Bund sechs Millionen Franken beantragt. Bereits bekannt sind Unterstützungsbeiträge von 2,5 Millionen Franken der Stadt Zürich, über die der Gemeinderat noch abstimmen muss, und 500'000 Franken aus Dietikon. Die meisten Limmattaler Gemeinden unterstützen die Ausstellung zudem mit zwei Franken pro Einwohner.
Die fünf Millionen Franken aus dem Lotteriefonds werden nicht bedingungslos ausgerichtet, wie im Regierungsratsbeschluss zu lesen ist. Wenn der Bund sich mit weniger als fünf Millionen und die Standortgemeinden sich mit weniger als zwei Millionen Franken beteiligen, wird auch der Kanton seinen Beitrag anteilsmässig kürzen.
Zudem fordert die Regierung, dass die Ausstellungsmacher Kooperationen mit wissenschaftlichen Organisationen und Institutionen im Kanton prüfen. Und er will, dass der Kanton selbst auch inhaltlich Mitwirkungsmöglichkeiten erhält – vor allem bei den Themen Mobilität, MINT-Berufe, Diversity, Künstliche Intelligenz und Kreislaufwirtschaft sowie Foodwaste. Diese Vorgaben seien gut erfüllt worden, sagt Stocker.
Weil der kantonale Unterstützungsbeitrag eine Million Franken übersteigt, wird der Kantonsrat das letzte Wort haben. Widerstand ist dabei allerdings nicht zu erwarten. Dazu Stocker: «Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Beitrag im Rat auf grosses Wohlwollen stossen wird.»