Lebensmittelallergien sind lästig und manchmal sogar lebensbedrohlich. Forschende haben nun gezeigt, wie das Immunsystem desensibilisiert werden kann.
Wie ein Lebensmittel vertragen wird, hängt auch davon ab, in welcher Form es eingenommen wird: roh, geröstet, gekocht oder fermentiert. So ist zum Beispiel Joghurt für Menschen mit einer Laktoseintoleranz besser verdaubar.
Diesen Effekt haben Forschende in Australien nun bei Erdnüssen genutzt, die besonders oft Allergien auslösen. Beim Kochen und Rösten von Erdnüssen verändern sich die allergieauslösenden Proteine und sie werden besser vertragen. Damit eigneten sie sich zu einer Desensibilisierungstherapie, wie diese Studie zeigt: 70 Kindern zwischen 6 und 18 Jahren mit einer Erdnuss-Allergie wurden gekochte und geröstete Erdnüsse verabreicht.
Der einen Gruppe solche, die 12 Stunden gekocht worden waren und die sie während 12 Wochen assen, anderen Erdnüsse, die zwei Stunden gekocht waren und die während 20 Wochen gegessen wurden und die dritte Gruppe ass geröstete Erdnüsse während 20 Wochen.
Danach waren 80 Prozent der Kinder nicht mehr auf Erdnüsse allergisch. 61 Prozent meldeten aber milde Nebenwirkungen, drei Kinder hatten eine schwere Reaktion und brachen die Studie ab. Die Studienautoren schreiben: «Eine orale Immuntherapie mit gekochten Erdnüssen ist ein pragmatischer Ansatz, der sehr effektiv zu sein scheint, um eine Desensibilisierung zu erreichen. Zudem ist sie recht sicher.»
Was die Studie aber eigentlich zeigen wollte, gelang nicht: Gekochte Erdnüsse sind nicht der sicherere Weg bei der Desensibilisierung. Mit gerösteten Erdnüssen gibt es nicht mehr schwere Reaktionen. Und auch die Kochzeit der Erdnüsse spielt dabei keine Rolle. Dazu sei eine detailliertere Studie nötig, folgern die Forschenden.