Nadine Weber fuhr mit einem Transporter 1300 Kilometer nach Ungarn. Die Lengnauerin schildert, was sie erlebt und wie sich fühlt.
Sie sei müde, aber glücklich, dass sie einen Beitrag zur Hilfe der Not leidenden Menschen in der Ukraine leisten könne, sagt Nadine Weber. Die Lengnauerin hat eine Hilfsaktion für die Flüchtlinge des Ukraine-Krieges ins Leben gerufen. Gesammelt hatte sie Waren, die zwei Lastwagen und fünf Transporter füllten.
In einem dieser Fahrzeuge machte sich auch Weber am Mittwochabend auf den Weg nach Kisvarda in Ungarn, rund 25 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Für die 1300 Kilometer benötigte der Transport 19 Stunden. In der Stadt im Nordosten des Landes wurde Weber bereits erwartet. Der ansässige Rotary Club und ihre Mutter Annelies Tommer, die hier seit drei Jahren lebt, hatten alles veranlasst, damit die Güter in den Grenzort Zahony oder dann direkt in die Ukraine gebracht werden.
Nebst Kleidern, gehörten auch Vitaminpräparate dazu, welche die Lengnauer Firma Domaco zur Verfügung gestellt hatte, sowie 6500 abgepackte Mahlzeiten der Firma Hausmannkost. «Es ist eindrücklich, wie hier alles organisiert ist», sagt Nadine Weber. Die Waren werden in einer grossen Lagerhalle abgeladen und für den Weitertransport in Folien verpackt.
Mit Flüchtlingen kam die 29-jährige Geschäftsführerin einer Fahrschule nicht in Kontakt. Sie werden direkt an der Grenze in Empfang genommen und dann nach Budapest gefahren, von wo aus sie in Aufnahmezentren zugeteilt werden, hat man ihr gesagt.
Ein ursprünglich geplanter Besuch in einem Waisenhaus für ukrainische Kinder wurde zudem abgesagt. «Wir wollten den Kindern Süssigkeiten überreichen.» Die Behörden hätten aber mitgeteilt, dass die Kinder von der Öffentlichkeit abgeschirmt würden. Zurück in die Schweiz geht es für Nadine Weber am Samstag. Nach zwei Wochen Hilfsaktion wird sie sich ab Montag wieder ihrem Geschäft widmen.