Die Kläranlage wurde durch ein Pumpwerk ersetzt, welches das Abwasser von Mühlau in die ARA nach Sins befördert. An der Einweihung wurde der Gemeinde das Energiestadt-Label verliehen.
Die Druckleitung ist fast vier Kilometer lang und verbindet das Abwasserpumpwerk in Mühlau mit der Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Sins. Damit die Schmutzwasserfracht die insgesamt 50 Meter Höhendifferenz bis in die Kläranlage überwinden kann, stehen im Pumpwerk zwei Pumpen mit je 34 Kilowatt Leistung im Einsatz. Rund 200 Kubikmeter Abwasser fliessen täglich von Mühlau in die ARA.
Die 1981 in Betrieb genommene Kläranlage in Mühlau wurde nicht ausgebaut und modernisiert. Stattdessen entschied sich die Gemeinde für die kostengünstigere Variante und schloss sich dem Abwasserverband mit Sins, Auw und Abtwil an.
Das ehemalige ARA-Gebäude dient jetzt als Werkhof, die zwei Schneckenhebewerke sowie die Klärbecken wurden rückgebaut, die Gebäudeschadstoffe entfernt und ein Anbau für die Abwasserpumpen erstellt. Das Pumpwerk ist seit dem 6. Dezember 2016 in Betrieb und schöpfte Anfang Februar 2017 bei Regenwetter erstmals die volle Förderleistung aus.
Das Abwasserpumpwerk Mühlau wurde am Samstag im Rahmen eines Tages der offenen Tür für die Bevölkerung eingeweiht. Gemeindeammann Martin Heller erinnerte daran, dass die Stimmberechtigten dem Kredit von 5,35 Millionen Franken im November 2014 zugestimmt hatten. «Jetzt fehlt noch das Regenbecken, dessen Kosten im bewilligten Kredit enthalten sind. Wir sind zuversichtlich, den Bau im Winter 2018 zu realisieren», sagte er.
Es war in zweifacher Hinsicht ein Freudentag für Mühlau. Es konnte nicht nur das Abwasserpumpwerk mit der Leitungsinfrastruktur eingeweiht, sondern auch noch der Empfang des Energiestadt-Labels gefeiert werden. Walter Kubik, Botschafter des Trägervereins Energiestadt, betonte: «Mühlau nutzt heute 56 Prozent seines Potenzials im Energiebereich und ist damit aufgenommen in den Kreis der über 420 schweizerischen Energiestädte.»